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"MRSA und andere multiresistente Erreger" - Regionales Netzwerk im Landkreis Freising

Konsenspapier und Vorwort

Konsenspapier

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Einführungsveranstaltung und Netzwerkgründung am 20.01.2010 im Gesundheitsamt Freising.

 

Vorwort

Die LARE  (Landesarbeitsgemeinschaft resistente Erreger) formuliert im Vorwort zum Bericht über das 1. Symposium:

„Multiresistente Erreger sind ein Problem des Gesundheitswesens erster Ordnung. Es ist das Ziel der LARE, das Vorkommen von MRSA und anderen antibiotikaresistenten Erregern zum gesamtgesellschaftlichen Nutzen zu verringern.“

 

Vorträge und Diskussion bei der Gründungssitzung haben ergeben, dass der vom Robert-Koch-Institut im Epidemiologischen Bulletin 12/2009 vom 23. März 2009 dargestellte Verbreitungskreislauf auch im Landkreis Freising und zu den Nachbarlandkreisen besteht. Ihn wirksam zu unterbrechen ist das anzustrebende Ziel.

Ziele der Netzwerkgründung

1.1

Die Gründungsmitglieder des Netzwerks im Landkreis Freising sind sich darin einig, zu klären, auf welche Weise es möglich ist, zur Eindämmung der Verbreitung multiresistenter Erregerauch im Landkreis Freising beizutragen. 

 

Dazu ist eine qualitative Ist-Analyse der bestehenden, die Weiterverbreitung direkt und indirekt fördernden Faktoren zu erstellen. Indirekt fördernde Faktoren sind z. B. Strukturen oder Interessen, die möglicherweise die Umsetzung notwendiger Verbesserungen behindern oder gar verhindern können.

 

1.2

In der Diskussion hat sich gezeigt, dass die vom Robert Koch-Institut (RKI)   formulierte "Nutzung des Intervalls zwischen den stationären Aufenthalten für eine gezielte Sanierung" in einer Reihe von Fallkonstellationen nicht zu erreichen sein wird. Als hindernde Faktoren wurden u. a. die Belastung der betroffenen und der mit der Sanierung befassten Personen sowie die ungesicherte Übernahme der Kosten genannt.

 

Unabhängig davon ist in den ebenfalls vom RKI formulierten Bereichen, "Abbau von Schnittstellenproblemen" sowie "abgestimmtes, sektorübergreifendes Handeln im Kreis der interagierenden Gesundheitseinrichtungen - von z.B. Krankenhaus, Rehabilitationseinrichtungen, Heim und Praxis - ..." am ehesten ein Fortschritt zu erreichen.

Maßnahmen

2.1 Priorität 1

2.1.1

Der Informationsweitergabe zwischen den Einrichtungen muss optimiert werden.

Das bedeutet: Es muss sichergestellt werden, dass man beim Transport eines Patienten nach Hause oder in eine Einrichtung oder bei seiner Entlassung nach Hause oder in eine Einrichtung Erkenntnisse über eine Besiedelung oder eine Infektion mit "MRSA und anderen antibiotikaresistenten Erregern " mitteilt.

Es ist zweckmäßig dazu ein einfaches Standardverfahren auszuwählen oder falls unumgänglich zu entwickeln.

Eine Umsetzung innerhalb des Landkreises dürfte schnell zu erreichen sein. Der Informationsfluss sollte jedoch durch Kreis-, Bezirks- oder Landesgrenzen innerhalb Deutschlands nicht beeinträchtigt werden.

 

2.1.2

Parallel zu 2.1.1 muss formuliert werden, welchem Zweck die Informationsweitergabe dient und nach welchen Empfehlungen mit den Informationen in den verschiedenen Einrichtungen und auch zu Hause verfahren werden soll.

 

Dabei ist es rationeller und u. a. wegen der kreisübergreifenden Zusammenarbeit sinnvoller, Empfehlungen geeigneter Fachinstitutionen (z.B. RKI , Euregio MRSA-net  ) zu erläutern, als eigene Empfehlungen zu formulieren.

2.2 Priorität 2

Die Finanzierung der Behandlung und Sanierung infizierter Wunden ist in der Gründungsversammlung als gesichert angesehen worden.

Es wurden auch Vorschläge zur Behandlung und Sanierung gemacht, die noch nicht kritisch diskutiert worden sind.

Zunächst muss also auf der Basis verfügbarer Literatur entschieden werden, welche Art der Sanierung begründet zu empfehlen ist und welche nicht.

2.3 Priorität 3

Nach Klärung von 2.2 sollte versucht werden Wege zu erarbeiten, wie dass das empfohlene Vorgehen in der Regel umgesetzt werden kann.

2.4 Priorität 4

Die zurzeit nicht finanzierbaren aber wünschenswerten Sanierungsmaßnahmen müssen insbesondere dann mit Nachdruck benannt werden, wenn nach ausreichend langer Umsetzung der Punkte bis 2.3 kein befriedigender Effekt (Sistieren oder Rückgang) auf die Nachweise der oben genannten Bakterien erkennbar ist.

 

Die zehn Gründungsmitglieder des Netzwerks haben diesem Konsenspapier zugestimmt.

 

Ende des Konsenspapiers

Weiterführende Informationen

Die Web-Site eines in seiner Arbeit weit fortgeschrittenen überregionalen Netzwerks mit sehr gut durchdachten Empfehlungen: http://www.mre-rhein-main.de/

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