Die moderne Radiologie des Klinikums Freising hat ihr Behandlungsspektrum neuerlich erweitert und setzt nun auch Verfahren zur minimal-invasiven Schmerzbekämpfung bei Arthrosen in Knie, Hüfte, Schulter an.
Die Knieembolisation ist ein schonendes Verfahren, bei dem die Blutversorgung des Knies gezielt reduziert wird, um Schmerzen bei Kniegelenksarthrose zu lindern. Dieses Verfahren ist laut Assoz. Prof. (Univ. Innsbruck) Dr. Johannes Petersen, MSc, EBIR, Chefarzt der Radiologie des Klinikums Freising, eine Option für chronisch Schmerzgeplagte, wenn konservative Therapien nicht ausreichend wirken und ein Gelenkersatz noch nicht angestrebt wird. Auch persistierende Beschwerden nach Gelenkersatz kann eine Indikation darstellen.
Die Knieembolisation, wird auch TAPE genannt (Transarterielle Periartikuläre Embolisation) und ist ein modernes minimal-invasives Verfahren, bei dem in der Radiologie permanente oder temporäre Mikropartikel über die Leistenarterie mit einem Mikrokatheter superselektiv in die Kniegelenksarterien eingebracht werden. Diese Materialien verschließen die Gefäße, wodurch sich der Blutfluss zum entzündeten Gewebe vermindert und gezielt krankhafte Nerven zerstört werden. Im Anschluss wird der Katheter entfernt und die Einstichstelle mit einem Druckverband versorgt.
Der Eingriff ist weitestgehend schmerzfrei und erfolgt unter lokaler Betäubung. Laut Literatur ist diese Methode bei circa 85 Prozent erfolgreich mit einer deutlichen Reduktion der Schmerzsymptomatik. „Auch bei unseren ersten Behandlungen am Klinikum Freising konnten wir dies erreichen und somit Patienten und Patientinnen viel Lebensqualität zurückgeben“, betont Prof. Petersen. Neben Kniearthrosen wird das Verfahren im Klinikum Freising für entzündliche Erkrankungen der Schultergelenkkapsel („Frozen Shoulder“) sowie bei starken Schmerzen durch eine Hüftarthrose eingesetzt. Die Indikationsstellung erfolgt interdisziplinär mit der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Freisings.