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Belastung der Moosach - Perfluorierte Alkylsubstanz festgestellt

Das Wasserwirtschaftsamt München (WWA) hat im Rahmen eines großflächigen Monitorings perfluorierte Alkylsubstanzen in der Moosach festgestellt. In den daraufhin vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführten Untersuchungen von wildlebenden Fischen in der Moosach wurden unterschiedliche hohe Gehalte von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) festgestellt. Ein gelegentlicher Verzehr ist gesundheitlich nicht bedenklich, bei einem langfristigen und regelmäßigen Verzehr der untersuchten Fische können jedoch negative gesundheitliche Wirkungen wie zum Beispiel eine Erhöhung des Gesamtcholesterins im Blut hervorgerufen werden.

 

Vom häufigen Verzehr von Fischen aus der Moosach wird daher abgeraten.

 

Die bayerische Wasserwirtschaft betreibt ein bayernweites umfangreiches chemisches und biologisches Monitoring, um den Zustand der Gewässer zu überwachen. Dafür gibt es verschiedene Messnetze. Eines davon ist das Projekt Monitoring-Offensive Schadstoffe (MOSAIC). Es werden damit erstmalig in Bayern eine große Anzahl Wasserkörper auf prioritäre und flussgebietsspezifische Stoffe untersucht, um einen bayernweiten Überblick zu Nachweisen und Konzentrationen zu erhalten. Während der Projektlaufzeit von 2017 – 2024 werden die jährlich ca. 90 zu untersuchenden Messstellen mit den Wasserwirtschaftsämtern abgestimmt und mehrmals pro Jahr auf die unterschiedlichsten Schadstoffe wie z. B. Pflanzenschutzmittel, aber auch perfluorierte Kohlenwasserstoffe analysiert.

Das Monitoring steht in keinem Zusammenhang mit den im Landkreis festgestellten Vorkommen von Malachitgrün und Leukomalachitgrün

 

Bei den für 2019 ausgewählten Messstellen ist unter anderem die Messstelle Hangenham in der Moosach enthalten. Bei den chemischen Untersuchungen der Wasserproben wurden durch das WWA erhöhte Gehalte an perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) festgestellt. Auf dieser Grundlage wurden im Anschluss Untersuchungen wildlebender Fische durch das LGL durchgeführt.

 

Das LGL hat dem Landratsamt Freising die nun aktuell vorliegenden Untersuchungsergebnisse übersandt und hierzu folgendes mitgeteilt:

In den untersuchten Fischproben wurde die perfluorierte Alkylsubstanz Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) nachgewiesen.

 

Bei perfluorierten Alkylsubstanzen handelt es sich um Umweltkontaminanten anthropogenen Ursprungs. Sie können durch industrielle Anwendung beispielsweise im Abwasser in die Umwelt freigesetzt werden. Nach Mitteilung des WWA liegen diesem derzeit keine näheren Erkenntnisse zur Ausdehnung der Belastung oder zu deren Eintragspfad vor. Das WWA führt derzeit weitere Ermittlungen zur Erforschung der Ursachen der festgestellten Belastung durch.

 

Die Substanzen reichern sich in Körpern von Menschen und Tieren an. Für Rückstände von PFAS in Lebensmitteln sind weder auf EU-Ebene Höchstwerte im Sinne von Art. 2 Abs. 3 der Verordnung (EWG) Nr. 315/93 noch national Grenzwerte festgelegt worden. Aufgrund ihrer negativen Wirkung auf die Gesundheit sind PFAS in Lebensmitteln jedoch generell unerwünscht.

Durch den kurzfristigen Verzehr der vom LGL untersuchten Fische ergeben sich nach dortiger Auskunft keine gesundheitsschädlichen Wirkungen.

 

Beim langfristigen regelmäßigen Verzehr derart belasteter Fische würde sich für einen erwachsenen Menschen eine mehrfache Überschreitung des unbedenklichen Wertes ergeben. Danach ist entsprechend den fachlichen Ausführungen des LGL davon auszugehen, dass unter den Bedingungen der Langzeitaufnahme beim langfristigen regelmäßigen Verzehr derartig belasteter Fische negative gesundheitliche Wirkungen hervorgerufen werden können.

Für weitere Angaben zu den gesundheitlichen Auswirkungen wird auf das LGL als zuständige Fachbehörde verwiesen.

 

Das Landratsamt Freising wird anlässlich der aktuell vorliegenden Ergebnisse gemeinsam mit dem LGL amtliche Untersuchungen von Lebensmitteln tierischer Herkunft auf die gefundenen Substanzen durchführen. Ergebnisse hierzu liegen derzeit noch nicht vor.

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