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Ein Monat Katastrophenfall: Ein Überblick

Zumindest was die Fallzahlen betrifft, scheint sich die Corona-Lage im Landkreis Freising etwas zu beruhigen. Wie in ganz Deutschland war die 7-Tage-Inzidenz im November rasant nach oben geschnellt, lag zwischenzeitlich über 500. Vor einem Monat, am 11. November, rief der Freistaat Bayern erneut den Katastrophenfall aus. Seit einigen Tagen ist die Anzahl der gemeldeten Neuinfektionen nicht mehr ganz so hoch. „Doch für eine Entwarnung ist es noch viel zu früh“, mahnt Landrat Helmut Petz. Deshalb ergreifen die Verantwortlichen der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) am Landratsamt Freising weiterhin zahlreiche Maßnahmen.

 

Das Personal im Contact-Tracing-Team (CTT) des Gesundheitsamts Freising ist aufgestockt worden. Dort sind inzwischen Einsatzkräfte der Bundeswehr, der Polizei, der Regierung von Oberbayern und des Landratsamts tätig. Auch dank der aktuell geringeren Fallzahlen gelingt es, den Rückstand im Fallmanagement nach und nach aufzuholen. Dennoch müssen sich Neuinfizierte weiter einige Tage gedulden, bis sie angerufen werden. „Aber wir versuchen, die Abläufe weiterhin zu optimieren“, sagt Frank Contu, Verwaltungsleiter des Gesundheitsamts.

 

Impftempo zieht wieder an

Deutlich an Fahrt aufgenommen hat das Impfen. Das Impfzentrum Freising hat zu Beginn des Monats seine Kapazitäten wieder bis rund 500 Spritzen täglich nach oben gefahren und auch die Außenstelle in Au wiedereröffnet, in der wochentags 96 Impfungen verabreicht werden. Die Termine werden sehr gut angenommen. Der Großteil sind Auffrischungsimpfungen, aber auch Erst- und Zweitimpfungen werden immer wieder nachgefragt. Demnächst geht zudem in der Gemeinde Zolling ein Impfzentrum an den Start. Und im Landkreiswesten haben sich sechs Gemeinden landkreisübergreifend zusammengetan und bieten Impfaktionen an. „Wir freuen uns über weitere Initiativen in den Landkreisgemeinden“, sagt Tobias Diepold, Leiter der FüGK. Impfaktionen vor Ort können aber durch die örtlichen Hausärzte durchgeführt werden. „Das können wir als Landratsamt, aber auch BRK und Johanniter nicht leisten, da unser gesamtes Personal im Impfzentrum des Landkreises gebunden ist.“ Der Ärzteschaft gilt ein besonderer Dank, denn die Impfzahlen in den Praxen im Landkreis ziehen ebenfalls sehr stark an. Mittlerweile sind weit über 100.000 Impfungen in den Arztpraxen im Kreis erfolgt. Zudem unterstützen viele Ärzte auch das Impfzentrum bei Impfungen vor Ort oder Sonderaktionen.

 

Erfolgreich verlief auch eine Aktion am vergangenen Wochenende.  „Wir haben im Impfzentrum etwa 1100 Mitglieder der Blaulichtorganisationen geimpft“, sagt Florian Brunnbauer, Betriebsleiter des Impfzentrums Freising – hauptsächlich Auffrischungsimpfungen, aber auch Erst- und Zweitimpfungen. Dafür gab es auch Lob aus den Reihen der Impflinge: „Hohe Professionalität, geordnetes Arbeiten, strukturierte Abläufe, freundliches Personal. Den Mitarbeitern im Impfzentrum und den Organisatoren im Hintergrund gebührt mehr als nur Lob und Anerkennung: Ich kann ihnen nur meinen äußersten Respekt zollen.“ An den kommenden beiden Wochenenden erhalten Lehrkräfte und Erzieher aus dem Landkreis ihren „Booster“. Diesem Lob kann sich das Landratsamt nur anschließen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich der Betrieb des Impfzentrums schnell ändernden und stark schwankenden Bedingungen, wie beispielsweise der konkreten gelieferten Impfstoffmengen, unterliegt.

 

Zweite zentrale Säule im Kampf gegen die Pandemie ist das Testen. Am Testzentrum Landkreis Freising finden derzeit jeden Tag weit mehr als 500 Antigen-Schnelltests statt, und zusätzlich rund 200 PCR-Tests. Dazu ein wichtiger Hinweis: Zum Teil waren über 100 Personen mehr angemeldet als schließlich erschienen sind. Hier die dringende Bitte: Buchen Sie sich nur einen Termin, wenn Sie ihn auch wirklich benötigen. Sollten Sie einen gebuchten Termin dennoch absagen müssen, so können Sie diesen auf der Seite der Terminbuchung problemlos wieder stornieren. Damit steht er anderen wieder zur Verfügung.

 

In Allershausen betreiben die Johanniter ein Testzentrum in der Fahrzeughalle (Schroßlacher Straße 3). Dort kann man sich auch über Weihnachten auf Corona testen lassen, am 24., 25. und 26. Dezember, jeweils von 10 bis 12 Uhr. Zudem haben die Johanniter eine neue Anmeldesoftware bekommen. Unter qr.deineanmeldung.de kann man seinen Termin buchen und einen QR-Code erzeugen lassen, der den Ablauf beim Test beschleunigt und Fehler bei der Datenaufnahme minimiert.

 

Zusätzliche Notaufnahme am Klinikum Freising

Eine weitere Aufgabe könnte auf die Ehrenamtlichen der Johanniter und des BRK zukommen. Am Klinikum Freising haben die Mitglieder der FüGK in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen im Landkreis eine zusätzliche Notaufnahme aufgebaut, die im Falle einer Überlastung der Kapazitäten mit einer sehr kurzen Vorlaufzeit in Betrieb gehen könnte. In einem gesonderten Trakt im Krankenhaus stehen 16 Betten zur Verfügung, betreut würden die dort untergebrachten Patienten von den Einsatzkräften der Johanniter und des BRK. „Dafür haben wir schon einen Vier-Schicht-Plan aufgestellt“, sagt Heiner Märkl, Ortsbeauftragter der Johanniter. „Wir hoffen aber, dass wir die Station nie brauchen werden.“

 

Zusammengeschlossen haben sich Landratsamt und Polizeiinspektionen, um die konsequente Einhaltung der geltenden „Corona-Bestimmungen“ zu kontrollieren. Dabei wurden zahlreiche Kontrollen, vor allem im Bereich Gastronomie, durchgeführt. Erfreulicherweise hielt sich die Zahl der Verstöße in Grenzen. Auch in den kommenden Wochen werden Kontrollen im Landkreis durchgeführt und die kürzlich geänderte Rechtslage in die Kontrollkonzepte miteinbezogen.

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