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Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Freising untergebracht

Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben bisher aus der Ukraine geflohen. Am Sonntag kamen 43 Personen im Landkreis Freising an und fanden in einer bestehenden Asylbewerberunterkunft in Eching eine Bleibe. Am Morgen hatte die Regierung von Oberbayern angekündigt, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine am Sonntagnachmittag per Bus in den Landkreis Freising gebracht werden. Es handelt sich ausschließlich um ukrainische Staatsangehörige, der Großteil sind Frauen und Kinder.

 

Die Sozialverwaltung am Landratsamt Freising hatte sich schon darauf vorbereitet, sorgte dafür, dass die Menschen ein Zimmer, Betten und das Notwendigste bekommen, um den Bedarf des täglichen Lebens zu decken. Die Johanniter führten bei allen Personen zunächst Coronatests durch, von denen auch vier positiv waren. Die Betroffenen wurden deshalb vorübergehend gesondert in einer anderen Unterkunft untergebracht. Schon am Montag begannen die Sozialarbeiter des Landratsamts damit, die Geflüchteten weiter zu versorgen und brachten die entsprechenden Verfahren auf den Weg, damit Mittellose Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und Krankenversicherungsschutz bekommen.

 

„Wir erleben eine unheimliche Dankbarkeit“, sagt Werner Wagensonner, Leiter des Sozialamts am Landratsamts. „Diese Menschen sind vom Krieg gezeichnet und einfach nur dankbar dafür, dass sie hier aufgenommen und herzlich empfangen werden.“

 

Ein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang all den Landkreisbürgerinnen und -bürgern, die mithelfen wollen. „Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist überwältigend“, sagt Landrat Helmut Petz. Eine Vielzahl an Angeboten ist bereits beim Landratsamt eingegangen – ob private Unterkünfte, Unterstützung als Dolmetscher, bei Behördengängen, für medizinische Versorgung oder Spenden. Für alle, die weiterhin ihre Hilfe anbieten möchten, hat das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration unter www.ukraine-hilfe.bayern.de eine Internetplattform ins Leben gerufen.

 

„Wir bitten darum, derzeit keine Sachspenden mehr abzugeben“, sagt Albert Söhl, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Freising. „Auch bitten wir davon abzusehen, Sachspenden an die Asylbewerberunterkünfte zu bringen“, ergänzt Wagensonner. Viel hilfreicher ist es, mit Geldspenden zu unterstützen. Die „Aktion Deutschland Hilft“, ein Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, ruft zu Spenden auf. Die Bündnisorganisationen leisten den Menschen aus der Ukraine humanitäre Hilfe. Spenden kann man direkt auf der Homepage unter https://www.aktion-deutschland-hilft.de.

 

Turnhalle als Zwischenunterkunft

Unterdessen geht die Arbeit der Koordinierungsgruppe Ukraine im Landkreis Freising intensiv weiter. In einer erneuten Besprechung am Montag ging es vor allem darum, bestmöglich auf die Ankunft einer größeren Zahl von Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet vorbereitet zu sein. „Geht man nach den derzeit angenommenen Schätzungen, dann ist es durchaus realistisch, dass der Landkreis Freising über 1000 Menschen aufnehmen muss“, sagt Tobias Diepold, Leiter der Koordinierungsgruppe. Die vielen privaten Angebote für Unterkünfte werden derzeit nach und nach geprüft. Dabei zeichnet sich ab, dass es am sinnvollsten ist, sich auf Objekte zu konzentrieren, die für die Geflüchteten einen abgetrennten Wohnbereich bieten. Angeboten wurden bereits ehemalige Hotels, aber auch Gebäude, das beispielsweise früher ein Fitnessstudio war.

 

Aktuell stehen noch rund 100 Plätze in den bestehenden Asylbewerberunterkünften zur Verfügung, die relativ schnell bezugsfertig sein können. Dennoch gehen die Planungen schon viel weiter. „Wir werden um Turnhallen nicht herum kommen“, sagt Diepold. Deshalb wird der Landkreis noch in dieser Woche – wie schon in der Flüchtlingskrise 2015/16 – in Absprache mit der Stadt Moosburg die Sporthalle der Kastulus-Realschule Moosburg ausstatten. „Diese soll aber nur als Zwischenunterkunft diesen. Dort sollen die Menschen möglichst nur so lange untergebracht werden, bis wir eine andere Unterkunft für sie haben.“

 

„Erneut zeigt sich in dieser Situation, wie gut die Zusammenarbeit des Landratsamts mit den Hilfsorganisationen im Landkreis Freising funktioniert“, sagt Landrat Petz. Johanniter und BRK machen Coronatests und stellen vorhandene Betten sowie medizinische Unterstützung zur Verfügung, Feuerwehren und THW kümmern sich um logistische Aufgaben wie die Abholung der inzwischen bereits gekauften weiteren Kinderbetten, Erstlingsausstattungen und Matratzen sowie um den Auf- und Umbau der Unterkünfte.

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