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Freisinger THW bricht auf – Schwieriger Einsatz im Überschwemmungsgebiet Ahrweiler

„Brücken verbinden Menschen und bringen Hoffnung. Das ist euer Job dort oben.“ Treffender als mit diesen Worten von THW-Zugführer Marco Eisenmann lässt sich der Auftrag der zehn Freisinger Einsatzkräfte am Montagmorgen, 26. Juli, kaum beschreiben. Bevor sie um kurz nach 8 Uhr vom THW-Gelände in Richtung Ahrtal (Rheinland-Pfalz) aus starten, geben ihnen die stellvertretende Landrätin Anita Meinelt und Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher noch gute Wünsche für Heimkehr und Einsatz mit auf den Weg.

 

Letzterer besteht darin, eine 51 Meter lange Behelfsbrücke über die Ahr mitten im stark überschwemmten Ahrweiler zu bauen. Nicht nur wegen der baulichen Dimension wird es für die Freisinger nicht einfach, dessen ist sich der Ortsbeauftragte Michael Wüst sicher: „Die Menschen dort sind in einer absoluten Ausnahmesituation, psychisch an ihren Grenzen.“ Dr. Fritz-Helge Voß, Landesbeauftragter des THW, gibt den Freisinger Helfern daher auch den wichtigen Rat mit: „Rechnet damit, dass die Bevölkerung unzufrieden ist, weil viele Strukturen noch nicht funktionieren. Passt auf euch auf.“

 

Dass in den Überschwemmungsgebieten THW-Helfer in den vergangenen Wochen mehrfach angefeindet worden sind, kommt bei diesem Einsatz als zusätzliche Belastung hinzu. „Von meinen Leuten muss sich niemand beleidigen lassen“, sagt Wüst dazu. Und: Die, die dort störten und Unruhe stifteten, wollten anderes erreichen als zu helfen – in Anspielung auf die Querdenkerszene. Wüst hat dazu eine klare Meinung: „Wer stört, muss die Einsatzstelle verlassen, sonst wird er von der Polizei entfernt.“

 

Ohne Hilfsorganisationen sind solche Krisen nicht zu bewältigen

 

Um alle bayerischen THW-Einheiten zu besuchen, fahren der Landesbeauftragte Voß und Wüst, als stellvertretender Landessprecher, ebenfalls ins Krisengebiet. Aktuell sind dort 300 Helfer im Einsatz.

 

„Es werden noch mehr Brücken zu bauen sein“, dessen ist sich Wüst sicher. „Das heute ist nur die Vorhut.“ Der Einsatz ist zunächst für eine Woche geplant, doch rechnet das THW mit monatelangen Aufräumarbeiten im Gebiet. Eine Herausforderung für die Ehrenamtlichen, ebenso wie für ihre Arbeitgeber, die sie für die Einsätze freistellen. Dennoch: Solche Krisen wären ohne die ehrenamtlichen Hilfsorganisationen nicht zu bewältigen. Die stellvertretende Landrätin ist sich dessen bewusst. „Kommt mir ja gesund wieder“, so Meinelt beim Abschied, die froh ist um das Knowhow des THW Freising. „Wir haben ja auch viele Brücken hier, wenn bei uns mal etwas passiert, brauchen wir euch!“

 

Bildmaterial-Urheber: THW Freising.

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