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Kriegsflüchtlinge in Echinger Turnhalle untergebracht

 

Wenn die Strukturen wie kleine Zahnrädchen ineinandergreifen, dann funktioniert das System: Am Sonntag, 27. März, hat das Landratsamt Freising mit tatkräftiger Unterstützung ehrenamtlicher Helfer Kriegsflüchtlinge in einer zweiten Turnhalle im Landkreis untergebracht und versorgt. Belegt wurde in den vergangenen Wochen bereits die Turnhalle der Kastulus-Realschule Moosburg. Hier „strandeten“ Samstagnacht noch sieben weitere Flüchtlinge, die privat zur Halle kamen und umgehend Hilfe erhielten.

 

40 Flüchtlinge fuhren am Sonntag mit dem Bus in den Landkreis und bekamen nach ihrer Registrierung und einem Coronatest sowie einer ärztlichen Untersuchung in Moosburg eine erste Unterkunft in der Turnhalle der Imma-Mack-Realschule in Eching zugewiesen. Viele helfende Hände hatten hier alles vorbereitet und versorgten die Flüchtlinge mit Mahlzeiten, Hygienepaketen, Bettwäsche und Kuscheltieren für die Kinder. Mit Stellwänden errichteten sie kleine Familieneinheiten, um etwas Privatsphäre zu schaffen.

 

Mehrere ehrenamtliche Dolmetscher halfen bei der Verständigung. Der wohl jüngste im Einsatz war der russisch sprechende 13-jährige Lukas Schneider, der mit seiner Mutter in Moosburg und Eching dabei war. Sie hätten russische und ukrainische Wurzeln, berichtete seine Mutter Elena Schneider. „Viele Ukrainer und Russen sind miteinander verwandt, das macht das ganze Geschehen in der Ukraine noch brutaler.“

 

Die Hilfe der Dolmetscher verdiene ebenso großes Lob wie der unermüdliche Einsatz der verschiedenen Hilfsorganisationen, sagt Werner Wagensonner. Als Leiter der Sozialverwaltung am Landratsamt koordiniert er zusammen mit der FüGK die Abläufe. „Alle Ehrenamtlichen leisten Großes und die Hilfe läuft im Landkreis Hand in Hand ab.“

 

So stemmten die Feuerwehren Eching, Tegernbach, Günzenhausen und Dietersheim gemeinsam mit dem THW, dem BRK und den Johannitern den Aufbau in der Halle und eines Zeltes zur Essensversorgung. Die Registrierung und die Coronatests übernahm das Rote Kreuz, die ärztliche Untersuchung der Flüchtlinge die Johanniter. Das THW lieferte extra Hygienepakete für Männer, Frauen und Kinder. Beim Empfang in Eching halfen abermals das BRK, die Wasserwacht Eching und die Johanniter.

 

In der Moosburger Turnhalle stehen aktuell insgesamt 125 Übernachtungsplätze zur Verfügung, in Eching sind es 120. Als nächstes wird nun die Feuerwehr Freising zusammen mit THW, BRK und den Johannitern die Turnhalle der Realschule Gute Änger in Freising entsprechend einrichten.

 

Derzeit sind etwa 800 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Freising registriert. Das Landratsamt geht jedoch davon aus, dass sich noch viele Menschen, die privat untergekommen sind, melden werden. Alle Flüchtlinge aus der Ukraine, die zu einer Erstregistrierung im Landratsamt erscheinen, erhalten ein Startergeld pro Person, unabhängig von Alter und Geschlecht, sowie Krankenbehandlungsscheine. Das Landratsamt warnt an dieser Stelle vor unseriösen Angeboten von Menschen, die Flüchtlinge ausnutzen wollen und sich für ihre Beratung oder Hilfe bezahlen lassen.

 

Wann sie zu einem solchen Erstregistrierungstermin kommen können, erfahren Flüchtlinge per E-Mail. Privat untergebrachte Menschen sind daher dazu aufgerufen, sich zunächst über anfragen.ukraine[at]kreis-fs.de zu melden, damit das Landratsamt von ihrer Ankunft erfährt.

 

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Landratsamtes unter https://lrafs.de/ukraine – auch auf Ukrainisch.

 

Bild1: Der wohl jüngste Dolmetscher im Einsatz war der 13-jährige Lukas Schneider (r.), der mit seiner Mutter Elena Schneider (l.) in Moosburg und Eching beim Übersetzen half.

Bild2: Ankunft in Eching.

Bild3: Kuscheltiere waren bei den Kindern sehr beliebt.

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