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Jugendsozialarbeit an Schulen: Staatssekretärin Carolina Trautner besucht Schule in Zolling

20 Jahre Jugendsozialarbeit (JaS) an Schulen: Mit einem großen Festakt in der Münchner Residenz ist dieses Jubiläum am 20. November gefeiert worden. Gastgeberin war die bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer, neben Kultusminister Prof. Michael Piazolo sprach unter anderem auch Freisings Landrat Josef Hauner ein Grußwort. Im Landkreis Freising hat bereits im Jahr 1996 der erste Jugendsozialarbeiter die Arbeit an einer Schule aufgenommen. „Sie sind auf dem Gebiet absolute Vorreiter“, sagte schon vor einigen Wochen Carolina Trautner, Staatssekretärin für Familie, Arbeit und Soziales, bei einem Besuch der Grund- und Mittelschule Zolling.

 

1996: Start im Landkreis Freising

Tatsächlich hat der Landkreis Freising schon im Jahre 1996 an der Paul-Gerhard-Schule in Freising JaS eingeführt. „Wir haben damit etwas ganz Neues geschaffen“, sagte Landrat Hauner beim Besuch der Staatssekretärin, die sich in Zolling selbst ein Bild von der Jugendsozialarbeit im Landkreis Freising machte. Der Kreistag habe damals mit den Bürgermeistern beschlossen, dass der Landkreis und die jeweilige Sitzgemeinde die Kosten je zur Hälfte übernehmen. Denn der Freistaat Bayern ist erst sieben Jahre später in die Förderung eingestiegen. „Wir haben uns natürlich gefreut, als der Freistaat finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat“, sagte Hauner. Entsprechend wurde die Jugendsozialarbeit ausgebaut. „Angefangen haben wir vor 23 Jahren, heute haben wir 23 Jugendsozialarbeiter/innen an 17 Schulen.“


Diese sind alle beim Landkreis Freising angestellt. Sachgebietsleiter Michael Scheumann und vier seiner Kolleginnen und Kollegen erläuterten der Staatsministerin die Arbeitsweise. Einmal monatlich treffe sich das Team, um sich auszutauschen, zu diskutieren. „Ansonsten sind wir über den ganzen Landkreis verteilt“, sagte Scheumann. Dass die Jugendsozialarbeiter/innen ihren Alltag an ihrer jeweiligen Schule verbringen, habe viele Vorteile. „Wir sind sehr nah dran an den Schülern, begleiten sie zum Teil über mehrere Jahre hinweg. Da baut man ein gutes Vertrauensverhältnis auf“, sagte Hans Kratzer, der Jugendsozialarbeiter der Schule in Zolling. Außerdem wichtig sei die Vernetzung mit Kooperationspartnern wie Polizei oder Suchtberatungsstellen.


Und auch die Zusammenarbeit mit den Stellen, die Mittagsbetreuung anbieten, an der Schule, im Kindergarten oder Hort, ergänzte Staatssekretärin Trautner. „Die Erziehungsarbeit ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, vieles abzufangen, was offenbar zuhause nicht geschieht.“ Trautner brachte in diesem Zusammenhang auch das Thema Schuldnerberatung ins Spiel.


Trautner: Weiterer Ausbau geplant

Die Bedeutung der Jugendsozialarbeit an Schulen sei allen Beteiligten klar, sagte die Staatssekretärin. Darum habe sich der Freistaat auch dazu entschlossen, das Projekt weiter auszubauen. Künftig sollen Schulsozialarbeiter auch an Berufs- und Wirtschaftsschulen tätig sein können. „Wir wollen im Freistaat Bayern zu den bereits erreichten 1000 weitere 280 JaS-Stellen schaffen.“


Bisher fördere der Landkreis Freising die Pflichtschulen, es lägen jedoch bereits Anträge anderer Schularten vor, sagte Landrat Hauner. „Der Kreistag hat sich festgelegt: Wenn Jugendsozialarbeit an Realschulen staatlich gefördert wird, dann beteiligt sich auch der Landkreis an der Finanzierung. Wir haben jeweils einstimmig beschlossen, in diesem Fall im Jahr 2020 an vier Realschulen im Landkreis je eine halbe Stelle einzurichten.“ Aktuell aber fehlen noch die entsprechenden Mittel im Haushalt des Freistaats. „Wir hoffen, dass die Förderung weitergeht,“ so Hauner.

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