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Neue Beschilderung zum Schutz der Wiesenbrüter

Aufmerksamen Naturliebhabern, Erholungssuchenden, Spaziergängern und Radfahrern im Ampermoos zwischen Langenbach, Inkofen und Moosburg ist die neue Beschilderung zum Schutz des „Wiesenbrütergebietes Thonstetten“ sicher nicht entgangen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Freising brachten die Schilder in Absprache mit den anliegenden Gemeinden, Landwirten und der Jägerschaft an.

 

Die Wiesenbrüterverordnung des Landkreises Freising und die Beschilderung aus dem Jahr 1989 werden derzeit an die aktuellen Brutbestände angepasst. In den kommenden Monaten sollen auch die weiteren Wiesenbrütergebiete im Landkreis neu beschildert und die Betretungsregelungen aktualisiert werden.

 

Auf den Flächen nahe der Amper sind unter anderem Wiesenbrüter wie der Kiebitz oder der Große Brachvogel beheimatet, die unter besonderem Schutz stehen. „Leider ist in diesem Gebiet gerade in den vergangenen Jahren die Zahl der heimischen Wiesenbrüter und bodenbrütenden Vogelarten stark zurückgegangen“, sagt Karl-Heinz Hoffmann von der Unteren Naturschutzbehörde.

 

Nur noch wenige Tiere werden jedes Jahr auf den weitläufigen Wiesen gezählt. „Auch in den anderen Wiesenbrütergebieten im Landkreis sieht die Bilanz nicht besser aus. Lediglich im Freisinger Moos ist die Anzahl an Brutpaaren aufgrund der Größe des Gebiets und der intensiven Anstrengungen vieler Beteiligter beim Gelegeschutz (noch) stabiler als in den übrigen Gebieten.“

 

Besucher informieren und lenken

Ein wichtiger Baustein zum Schutz des „Wiesenbrütergebiets Thonstetten“ ist die Information und Lenkung der Besucher. So ist beispielsweise das Verlassen der Wege während der Brutzeit schon seit 1989 verboten. Neu ist die Sperrung einzelner Wege in besonders sensiblen Bereichen in der Zeit von 1. März bis 15. Juli. Denn gerade Erholungssuchende verursachen während der Brutzeit massive Störungen für die Brutvögel, so dass es immer wieder vorkommt, dass die Gelege aufgegeben werden. Daher sind auf den neuen Schildern Bereiche und Wege gekennzeichnet, die in dieser sensiblen Phase nicht betreten oder befahren werden dürfen. „Außerdem sollen im Gebiet Hunde an die Leine genommen und keine Modellflieger oder Drohnen betrieben werden, um Störungen so gering wie möglich zu halten.“

 

Lebensräume vergrößern

Ein weiterer Baustein sind die Verbesserung der Nahrungsbedingungen und die Vergrößerung des Lebensraums für die Wiesenbrüter. Das soll durch die Anlage von flachen Wasserstellen, sogenannten Seigen, und dem Belassen von Altgrasstreifen im Grünland zeitnah umgesetzt werden. Einige Landwirte haben sich bereit erklärt, die Maßnahmen zu unterstützen, und dafür spezielle Programme des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogrammes abgeschlossen. Nach und nach sollen in den nächsten Jahren weitere Landwirte dafür gewonnen werden.

 

Auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde entfernte der Landschaftspflegeverband Freising im Februar im Kern des Wiesenbrütergebiets Thonstetten zwei Gehölzstreifen, da Wiesenbrüter von hohen bandartigen Strukturen fernbleiben. „Dort halten sich gern Fressfeinde und Eierdiebe wie Fuchs, Dachs, Marder oder auch Greifvögel auf. Das ist insbesondere für die Küken der Wiesenbrüter fatal, die in ihren ersten Lebenswochen noch flugunfähig und damit leichte Beute sind“, erläutert Hoffmann. Durch das Stehenlassen von Altgrasbereichen bei den einzelnen Wiesenschnitten und einer zeitlich gestaffelten Mahd finden nicht nur die Wiesenbrüterküken gute Versteckmöglichkeiten und Nahrungsquellen, auch andere bodenbrütende Vogel- und Niederwildarten wie Fasan und Feldhase profitieren davon.

 

Zum Schutz unserer einzigartigen Natur vor der Haustür sowie der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt im schönen Ampertal bittet die Untere Naturschutzbehörde alle Besucherinnen und Besucher um Einhaltung der Regeln und um Verständnis für die Maßnahmen.

 

Bildunterschrift:

Sebastian Kreitmeier Ortssprecher Thonstetten (v.l.) sowie die Bürgermeister der anliegenden Gemeinden, Anton Geier (Haag), Susanne Hoyer (Langenbach) und Josef Dollinger (Moosburg), vor einem der neuen Hinweisschilder.

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