Die Metropolregion München gehört zu den am stärksten prosperierenden Räumen Deutschlands. Das bedeutet hohe Anforderungen in der Daseinsvorsorge und eine Fülle von Aufgaben für die Kommunen des Einzugsgebietes. Deshalb bereitet die Landeshauptstadt München gemeinsam mit wesentlichen Akteuren aus Kommunalpolitik, Fachwelt, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie dem Verein Europäische Metropolregion (EMM e.V.) die Internationalen Bauausstellung (IBA) „Räume der Mobilität“ in der Metropolregion München vor. Die IBA verfolgt das Ziel, dieses Thema durch exzellente und innovative Projekte, aufzubereiten und beispielgebend im Präsentationsjahr 2032 sowie nachhaltig für die Zukunft der Metropolregion München darzustellen.
Am Mittwoch, 17. Mai, informierten Stadt und Landkreis Freising bei einem von der EMM und der Landeshauptstadt München organisierten „IBA Walk Freising“ ein Fachpublikum über die aktuellen raumstrukturellen Herausforderungen der Region Freising sowie über die Vorbereitungen zum Projekt „Zukunftsquartier Bahnhofsareal Freising“.
Bereits seit 2019 engagiert sich der Landkreis Freising, vertreten durch Landrat Helmut Petz und Kreisbaumeisterin Antonia Seubert, beim wichtigen Zukunftsprojekt IBA. Um diesen Herausforderungen adäquat begegnen zu können, hat der Kreistag des Landkreises Freising im Juni 2022 den Beschluss gefasst, sich als Gesellschafter an der Internationalen Bauausstellung IBA „Räume der Mobilität“ in der Region München zu beteiligen.
Die IBA Metropolregion München wird ein international wirksames Schaufenster für Architektur, Ingenieurbaukunst und Baukultur aus Bayern bieten. Sie wird nicht nur die erste IBA sein, die das herausfordernde Thema „Mobilität“ bewusst in den Mittelpunkt rückt, sondern auch die erste IBA im Freistaat Bayern. Das Besondere an der IBA Metropolregion München ist, dass sie rein kommunal initiiert wurde und vornehmlich von Kommunen getragen wird. Sie bildet damit den gemeinsamen Gestaltungswillen und die Innovationskraft der Städte, Landkreise und Gemeinden in der Metropolregion ab. Die IBA wird mit Partnern aus der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Hochschulen, der Forschung und der Entwicklung bei der Trägerschaft und Finanzierung von Projekten zusammenarbeiten.
Die Mobilitätswende soll vorangetrieben werden, indem alte Verhaltensmuster der Bürgerinnen und Bürger durch neue Angebote beeinflusst und verändert werden und damit auch die Menschen aus den ländlichen Regionen mehr und mehr auf das Auto verzichten können. Das geht nicht ohne den Ausbau verkehrlicher Infrastrukturen – zum Beispiel einem Lückenschluss zwischen dem Bahnhof Garching-Forschungsgelände der U-Bahnlinie 6 und der S-Bahnlinie 1 mit Anbindungen an den Wissenschaftsstandort Freising und an den Flughafen München. Dadurch wäre eine schnellere Verbindung der Landeshauptstadt mit deutlich kürzeren Fahrtzeiten mit dem Airport möglich; zudem könnten die Straßen im Flughafen-Umland spürbar entlastet werden.
Passend hinzu kommt die Reform der standardisierten Bewertung zur Realisierung von Verkehrsinfrastrukturprojekten aus dem Bundesverkehrsministerium. Künftig werden in der Bewertung Aspekte wie Klima- und Umweltschutz, Verkehrsverlagerung und Daseinsvorsorge stärker gewichtet. Im Ergebnis können die beschlossenen Anpassungen die Wirtschaftlichkeit von Vorhaben des schienengebundenen ÖPNV umfassender abbilden, was sich in tendenziell besseren Nutzen-Kosten-Verhältnissen widerspiegelt. Die Projekte werden eng mit Programmen des Freistaats Bayern und des Bundes verzahnt, denn eine wesentliche Aufgabe und Chance der IBA ist die Akquise und Vermittlung von Fördermöglichkeiten für Projekte. Für eine schnellere und wirksamere Umsetzung werden die Projekte einer IBA auf allen Ebenen prioritär bearbeitet.
Am Ende der Laufzeit der IBA will der Landkreis Freising gemeinsam mit der Region München spürbare Fortschritte und Erfolge in einer neuen regionalen Mobilitätskultur präsentieren. Es ist zu erwarten, dass eine IBA in der Metropolregion München erhebliche Investitionen für die gesamte Region, auch im privaten Sektor, auslöst. Zudem wird sich eine Beteiligung auf die städtebauliche Entwicklung und die Mobilitätsentwicklung des Landkreises Freising positiv auswirken, da einerseits direkt von dem Wissen der Experten profitiert werden kann und andererseits Infrastrukturprojekte aufgrund der knappen Zeit bis zum Präsentationsjahr 2032 zu ermöglichen. Ein Ort, der drängende Zukunftsfragen exemplarisch bearbeitet und die Arbeitsergebnisse global zur Schau stellt und zur Nachahmung anbietet.
Gemeinsam mit den Gastgebern, dem Landkreis Freising und der Großen Kreisstadt Freising, haben die Europäische Metropolregion München e.V. und die Landeshauptstadt München am 17. Mai zu einem IBA Walk in Freising eingeladen. Begrüßt wurden die Gäste beim ersten Teil des Besuchs durch Landrat Helmut Petz (Landkreis Freising), Dr. Eric Veuillet (Präsident, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf), Arne Lorz (Hauptabteilungsleiter Stadtentwicklung, Landeshauptstadt München) und Wolfgang Wittmann (Geschäftsführer, Europäische Metropolregion München e.V.). Zu den aktuellen raumstrukturellen Herausforderungen in der Region Freising gab Dr. Fabian Wenner (Leiter der Forschungsgruppe Land Use, Infrastructure, Spatial Transformation, Lehrstuhl Raumentwicklung, Technische Universität München) einen Impulsvortrag in der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Bei der anschließenden Rundfahrt bekamen die Gäste direkte Einblicke vor Ort. Dr. Bernd Rosenbusch (Geschäftsführer MVV) stellte aktuelle Infrastrukturprojekte des Landkreises vor und gab Informationen zu einer möglichen Verlängerung der U-Bahnlinie U6 in den Landkreis Freising.
Ein Schulterschluss zwischen dem Landkreis und der Großen Kreisstadt Freising ist das mögliche IBA Projekt „Zukunftsquartier Bahnhofsareal Freising“, das nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Große Kreisstadt Freising) im Anschluss an die Bus-Tour bei einem Rundgang vorgestellt wurde.