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Feste und Brauchtum

Der Landkreis Freising ist reich an altem Brauchtum. Freilich haben einige Bräuche, etwa Lichtmess oder Kirchweih, ihren großen Glanz als Höhepunkte im Bauernleben eingebüßt. Dafür haben sich neue Traditionen eingebürgert, und viele überlieferte Bräuche, die bereits verloren schienen, wurden zu neuem Leben erweckt.

 

Die Sternsinger ziehen im Januar, als heilige Könige verkleidet, von Haus zu Haus, um für die Ärmsten der Armen unserer Welt eine Gabe zu erbitten. Immer mehr Buben und Mädchen tragen wiederum am Palmsonntag prächtig geschmückte Palmbuschen zur Segnung in die Kirche. Die Kirchenpfleger und Mesner holen die alten "Heiligen Gräber" von den Kirchenspeichern herunter, um sie, erneuert und frisch bemalt, an den Kartagen den Kirchenbesuchern zu zeigen. Mit dem Ostermann oder "Jaudes", den die Dorfjugend besonders im Ampertal in der Karsamstagsnacht verbrennt, wird gleichzeitig der Winter verjagt.

 

Landauf landab beweisen die Burschen ihre Kraft, wenn sie die hohen, mit Bändern, Bildern und Kränzen geschmückten Maibäume aufstellen und den Beginn des Wonnemonats Mai kräftig feiern.

 

An den Bittagen schreitet die bäuerliche Bevölkerung mit dem Priester durch die Fluren und Felder, um für ein gutes Gedeihen der Feldfrüchte zu beten. Ebenso andächtig schreiten die Gläubigen im Festtagsgewand am Fronleichnamstag durch die mit Bäumen gesäumten Straßen, um Christus im Altarsakrament zu preisen. Immer mehr Frauen und Bäuerinnen binden an Mariä Himmelfahrt (15. August) mitten im Hochsommer duftende, heilkräftige Kräuter zu Büscheln und lassen sie von der Kirche segnen.

 

Der Martinstag (11. November) hat eine neue Bedeutung erlangt. An ihm besingen die Kinder mit ihren bunten Laternen und Liedern den hilfreichen, heiligen Mann. Eindrucksvoll ist neben den vielen Martinsumzügen der Kindergärten und Schulen der große Martinszug in Freising, bei dem Tausende von Kindern am Abend zum Domberg singend hinaufziehen.

 

Die frommen Pilger gehen hinaus in die Wies bei Freising zum Gegeißelten Heiland oder verehren die Muttergottes in Maria Rast bei Langenbach und in der Bründlkapelle bei Nandlstadt. Sie gehen betend morgens in der Früh an den sieben "Goldenen Samstagen" zwischen Ostern und Pfingsten hinaus nach Rudlfing bei Marzling, sie treffen sich zur großen Frauenwallfahrtan an der Bründlkapelle bei Tegernbach, oder sie treffen sich zum gemeinsamen Gebet in der Maria Hilf-Kapelle im Wald bei Osterwaal.

 

Die Pferde werden in Airischwand dem heiligen Sylvester und in Enghausen dem heiligen Stephanus mit einem Pferdeumritt und einer Segnung anempfohlen. Weit über die Grenzen Freisings hinaus bekannt ist der Leonhardiritt in Leonhardsbuch der Scharen von Menschen anlockt.

 

Die sprichwörtliche Spielfreudigkeit der bayerischen Landbewohner beweisen die vielen Theatergruppen in den Dörfern. Hier bieten hervorragende Laiendarsteller regelmäßig in der Advents- und Fastenzeit urwüchsiges Volkstheater. Von großer Bedeutung für das Volksleben sind aber auch die vielen Volksfeste in Freising, Moosburg und an anderen Orten, wie das jährliche Hopfenfest in Au. Besondere Erwähnung verdient der "Albiganer-Markt" am 5. Sonntag nach Ostern in St. Alban, weil sich hier seit Jahrhunderten die gesamte Hallertau zur Geselligkeit, zum Pferdehandel und allerlei Kurzweil trifft.

 

Nicht unerwähnt bleiben sollen die vielen Jubiläen der Feuerwehren, Schützenvereine oder sonstiger dörflicher Vereine. Und beinahe jedes Jahr gedenkt ein anderes Dorf im Landkreis seiner Erstnennung vor 1000 oder noch mehr Jahren. Solche Anlässe sind immer von großen Feierlichkeiten und stattlichen Festzügen begleitet.

 

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